Jean Paul Gaultier übt scharfe Kritik an der Modebranche, da sie immens große Abfallmengen produziert.
Der 67-jährige Modedesigner forderte Marken auf, sich nicht mehr an einem „Wettbewerb“ zu beteiligen, um herauszufinden, wer die meisten Kleidungsstücke herstellen kann. Er glaube nämlich, dass Modefirmen dem Planeten schaden, indem sie „viel zu viele Kollektionen mit viel zu viel Kleidung“ produzieren.
„Große Firmen machen mehr Kollektionen, neue Kollektionen… mit einer großen Menge an Kleidung. Es ist absolut lächerlich. Es geht nicht darum, darüber nachzudenken, was die Menschen brauchen. Es geht nur darum, größer zu sein. Es geht nur um Macht und Politik“, äußert sich der Modepapst kritisch im Interview mit dem Sender BBC News. Gaultier ist einer der einflussreichsten Designer der Welt und kann auf eine Modekarriere von mehr als vier Jahrzehnten zurückblicken. Er hat sich jedoch gegen andere Designer durchgesetzt, die Kleidung herstellen, die „nicht getragen wird“, sondern „eher wie Werbung“ ist. Letztes Jahr wurde berichtet, dass Burberry unverkaufte Kleidung, Accessoires und Parfums im Wert von umgerechnet rund 31,7 Millionen Euro verbrannt hat. Er fügte hinzu: „Einige Leute zerstören die Kleidung, sie verbrennen sie. Es ist skandalös.“
Und um die Verschwendung in der Modebranche zu bekämpfen, besteht Gaultier darauf, dass sich seine nächste Haute-Couture-Show im Januar „allein um Recycling dreht“. „Behalten sie ihre Kleidung… und danach können wir etwas Neues machen.“
Erst letztes Jahr überraschte Gaultier mit der Entscheidung, zukünftig echten Pelz aus seinen Kollektionen zu verbannen. Die Art und Weise, wie Lebewesen für ihr Fell getötet werden sei „absolut bedauerlich“.
brands : BBC News, Burberry